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simple minds





Mit der Single Promised You A Miracle erreichten die Simple Minds aus dem schottishen Glasgow im Mai 1982 erstmals die Top Twenty der britischen Charts: ein Hit nach drei Jahren im Rockgeschäft mit vier von der Kritik beklatschten LP's. Die fünkköpfige Band brauchte Zeit, um ihren Sound bis zu diesem Punkt zue verdichten, an dem Komplexität sich night mehr auschliessen. Das Rock-Publikum brauchte auch Zeit, um die moderne Klangwelt der Simple Minds in inrer Vielschichtigkeit zu entdecken.

Die Simple Minds gehören zur zweiten Generation der britischen New Wave. Nachdem Gruppen wie die Sex Pistols, Die Stranglers oder Ultravox (in der ursprünglichen Besetzung mit John Foxx) mit aggressivem Staccato-Rhythmus und/oder massivem Einsatz synthetischer Klänge Grundmuster der neuen Musikrichtung geprägt hatten, ging 1979/80 eine Reihe bereits ausgewashsener Rcok-Mutanten an den Start. Das Erbgut der Rockmusik, im Laufe der siebziger Jahre zäh und beinahe unfruchtbar geworden, besass an der Schwelle zu den achtziger Jahren wieder Potenz, die vielfältig genutzt wurde: die Human League zerdehnten auf ihrer Debut-LP elektronische Sounds zu schauring schönen Missgestalten, Orchestral Manoeuvres In The Dark formten am Synthesizer einfache, in Wehmut ertrinkenden Melodie-linien, die Flying Lizards and die Simple Minds dehnten gen Gestaltungsraum der neuen Musik aus den späten sechziger Jahren oder federnden amerikanischen Funk. Jim Kerr, Sänger der Simple Minds, über seine Lehrzeit: "In Glasgow passierte eine Menge. Zahlreiche New Wave - Bands gaben Konzerte, und das war sehr inspirierend für uns.

Etwas seches Monate haben wir versucht, unsere eigene Sache zu entwickeln." Gitarrist Charles Burchill: "Wir waren inspiriert durch das Feuer, das der Punkrock entfacht hatte, wollten aber darauf innovativ eigene Ideen entwickeln."

Die Simple Minds sind noch immer eine junge Band, die Musiker Anfang bis Mitte zwanzig, obwohl mit New Gold Dream im Spetember '82 schon die fünfte LP auf den Markt kam. Ihr Reifezeugnis is hatten Kerr, Burchill, Michael MacNeil (keyboards), Derek Forbes (bass), Brian McGee (drums). Ende 1979 abgeliefert: Real To Real Cacophony, Album Number zwei, produziert von John Leckie, der auch den ersten zwei LP's von XTC den Schliff gab. Die Band investierte nen Drums and elegischen Keyboard-Liien. Jim Kerr's Gesang erinnerte an Jim Morrison von den Doors, ein Stück wie Premonition an den ebenfalls in den spät-sechziger Jahren akteuellen Rock-Klassiker "In-A-Gadda-Da-Vida" von Iron Butterfly. Die Simple Minds verschmolzen die frischen und relativ einfachen New-Wave-Elemente mit der psychedelischen Rock-Tradition, warfen die klaren Song-Strukturen ihrer Debut-LP Life In A Day über Bord zugunsten voluminösen, offener Arrangements, in denen die Wucht der Rhythmus-Instrumente mit Jim Kerr's Weltschmerz-Lyrik kollidierte. "Für mich", so Kerr, "besteht das Album weniger aus Songs, sondern eher aus Effekten, die vielleicht einem Filmbild vergleichbar für ein bis zwei Minuten wirken." Die Rockzeitschrift "Sounds" damals über Real To Real Cacophony: "Obwohl noch Vorbilder zu erkennen sind, spürt man auf dieser LP das Potential einer Band, die mit den Mitteln neuer Muski kreativ umzugehen weiss."

Real To Real Cacophony war ein Dokument der künstlerischen Eigenständigkeit der Simple Minds und enthielt Grundbausteine, die auf den nachfolgenden LP's weiter ausgestaltet wurden: zunächst nochmals unter der Regie von John Leckie für das Album Empires And Dance, dann mit Steve Hillage als Produzent für die LP's Sons And Fascination und Sister Feelings Call, die im Spätsommer 1981 zunächst als Doppel-album erschienen und später getrennt weiterverkauft wurden. Die Arrangements der Band wurden auf diesen Platten zunehmend kompakter, die Kraft der Bilder wuchs. Die Rockjounalistin Ingeborg Schober über Sons And Fascination: "Jim Kerr's Texte sind Assoziationsspiele, in denen ein Wort das nächste Thema ergibt - und ähnlich ist es mit der Musik. Das erinnert in der Arbeitsweise an die Talking Heads und, wenn auch aud einer weitaus europäischen Ebene, besitzen Simple Minds die gleiche Intensität."

New Gold Dream, die jüngste LP, erhielt als neuen Akzent Rhythmen und Soundelemente aus der amerikanischen Funk-Musik. Herbie Hancock spielt als Gastmusiker ein Solo. Ein neuer Drummer gibt seinen Einstand, Mike Ogletree von der schottischen Gruppe Cafe Jaques. Auch der Produzent hat wieder gewechselt: Pete Walsh verstärkte den Chrom-Glanz der Simple-Minds-Klangbilder so weit, dass er jetzt bis in die Hitparaden reicht.



Discograpfie:

New Gold Dream (1982) 204965-320/404965-352
Celebration (1982, Best Of-Kopplung) 204939-320
Glittering Prize/dto. Theme 104664-100
Glittering Prize/dto. Theme/Promised You A Miracle 600673-213
Sister Feelings Call (1981) 802310-270
Sons And Fascination (1981) 203959-320/403959-352
Empires And Dance (1980) 204937-320
Real To Real Cacophony (1979) 204938-320
Life In A Day (1979) 204940-250